Die LAB in Emden von 1962 bis heute
Von der LAB
(Lebens-Abend-Bewegung)
zu der LAB
(Lange Aktiv Bleiben)
1962 schlossen sich Emder Senioren der 1958 in Kassel ausgerufenen
Lebensabendbewegung an. Es entstand eine Gemeinschaft mit eigener
Tagesstätte, sie war die einzige Begegnungsstätte für alte Menschen.
Damit spielte sie eine Vorreiterrolle, die sich auf die Gesellschaft auswirkte.
Fast jeder Verein und viele andere Gruppen gründeten danach für
ihre betagten Mitglieder Seniorenabteilungen. Auch Kirchengemeinden
führten ihre Altennachmittage ein.
Es gibt für ältere Menschen heute viele Angebote für die Freizeit-
gestaltung und die Teilnahme am Leben der Gesellschaft.
Diese Konkurrenz erschwerte allerdings für die LAB die Mitgliederwerbung,.
Der Zuwachs an neuen Mitgliedern in unserer Gemeinschaft stagnierte,
das Durchschnittsalter in der Mitgliedschaft stieg. Außerdem wurden
manche Angebote der LAB nicht mehr angenommen.
In dieser Situation änderte die Lebensabendbewegung, die in den
Tagesstätten den Senioren ein zweites Zuhause und gute Betreuung
angeboten hatten, ihren Namen programmatisch und nannte sich nun:
Lange Aktiv Bleiben (LAB).
Als neugestellte Aufgabe trat in das Blickfeld, Senioren auf dem Weg
in einen langen Ruhestand zu begleiten. Die „jungen“ Alten sind heute
viel mehr auf ihre Selbständigkeit bedacht als früher, 70 Jahre sind
doch nichts besonderes! Und oft sieht man 80-jährigen auch ihr Alter
nicht an, und das liegt nicht nuran der Kleidung. Sie wollen lange aktiv
bleiben!
Freilich war dieser Weg in die Zukunft nicht nur in der Emder
Gemeinschaft schwierig. Die vorhandenen Mitglieder wollten
ihr gewohntes Angebot der LAB behalten, ihr zweites Zuhause,
auch wenn das für neue Mitglieder nicht das richtige Konzept war.
So sank im Landesverband die Zahl der Gemeinschaften von 40 auf 18.
In Emden reduzierte sich die Zahl von 200 Mitgliedern auf 80 im
Jahre 2002, inzwischen sind in den herkömmlichen Gruppen nur
noch ca. 50 Mitglieder.
Wir haben in Emden, wie in einigen anderen Gemeinschaften des
Landesverbandes, den Weg zu neuen Mitgliedern gefunden. Seit 2005
haben wir uns gebrauchte Computer schenken lassen oder erworben
und halten heute einen kompletten PC- Raum mit 14 vernetzten
und internetfähigen Computern für unsere Arbeit vor. Wir haben für
uns ehrenamtliche Mitarbeiter ausgebildet und so sind nun in
12 PC-Gruppen gut 90 Mitglieder zur LAB gekommen.
Das gemeinsame Lernen in einer festen Gruppe hat bei den
Teilnehmern Ängste vor der neuenTechnik abgebaut, den Zugang
zu den Möglichkeiten des Internets eröffnet und den Teinehmern
gezeigt, daß man auch im Alter noch Neues lernen und damit
Altersdefiziten vorbeugend begegnen kann.
Für die neue Vereinigung war es ein Glücksfall, daß nach Fertigstellung der
wieder aufgebauten Martin-Luther-Kirche die als Notkirche genutzte Baracke
(sh. Bild oben) nicht mehr benötigt wurde. In ihr fand die neue
LAB-Gemeinschaft ihre erste Tagesstätte.
In den gemütlich eingerichteten Räumen trafen sich regelmäßig ab
September 1962 die verschiedenen Gruppen, viele Mitglieder kamen an
mehreren Wochentagen in die Tagesstätte. Sie hatten jetzt ein zweites
zu Hause gefunden und saßen nicht mehr einsam in ihren Wohnungen.
Das Haus bot auch Platz für Familienfeiern, Heijo Kappelhoff, der so
viele Anregungen eingebracht hatte, feierte mit seiner Frau die
Goldene Hochzeit im großen Kreis. Die beiden waren durch
ihre LAB-Arbeit besonders verbunden.
Im März 1971 wurde die neue Alten Tagesstätte im Bentinksweg 30
eingeweiht. Das Gebäude war nicht nur ein Schmuckstück geworden,
sondern stellte zugleich -auch heute noch- ein Spiegelbild der
Vielseitigkeit und Einzigartigkeit der Emder LAB Arbeit dar.
Gekauft wurde das Haus mit Zuschüssen von verschiedenen
Organisationen, in besonderer Weise beteiligte sich die Stadt Emden.
Es sollte für die Emder Senioren ein zweites Zuhause zur Verfügung
stehen. In das Emder Grundbuch wurde das Haus als Eigentum des
LAB-Landesverbandes Niedersachsen eingetragen, da die Emder
Gemeinschaft nach der Satzung des Landesverbandes keine eigene
Rechtsfähigkeit besaß und besitzt.
Bevor aber der Einzug der Gruppen geschehen konnte, waren viele
Stunden freiwilliger Arbeit nötig, das Haus war doch vorher sehr
heruntergekommen. Aber es war eine gute Chance für einen Neuanfang,
schließlich schließlich war die Baracke, die früheren lutherischen
Notkirche, baufällig geworden.
Die LAB Emden nutzte jahrzehntelang nur das Erdgeschoß und
konnte die übrigen Räume im mehrgeschossigen Haus an die
Emder Vereinigung des paritätische Wohlfahrtsverbandes
vermieten, dies war lange Zeit eine große Hilfe für die Emder
Seniorenvereinigung. Schwierig war dann das Ende dieser
Zusammenarbeit. Vor zehn Jahren zog der Paritätische in
ein eigenes neuerbauter Haus.
Nun war die Emder LAB immer einmal wieder mit der
Vorbereitung von Mietverträgen beschäftigt, außerdem
mußte das Kellergeschoß genutzt werden.Immer wieder
kamen in den letzten Jahren kleinere Schäden am Haus
zum Vorschein und mußten behoben werden. Auch wenn
die LAB keine Miete zahlen mußte, mußten immer wieder
dafür eigene Rücklagen eingesetzt werden, zumal sich
auch die Mitgliederzahl verringerte. Nur vorübergehend
brachten die neuen Mitglieder im PC-Bereich finanzielle
Entlastung. Inzwischen hat sich der Bauzustand des
Hauses weiter verschlechtert, eine notwendige
Renovierung kann nicht mehr von der LAB-Emden
finanziert werden. So hat der LAB-Landesverband
als Eigentümer Januar 2011 beschlossen, das Haus
zum Verkauf anzubieten. Wir müssen nun sehen, wo wir
bleiben.
Ihm Februar 2012 bestand die LAB Emden 50 Jahre.
Zu diesem Zeitpunkt war der Verkauf des Gebäudes
Am Bentinksweg 30 wegen der zu hohen Kosten bereits
vom Landesverband beschlossen. Im Juli 2012 wurde
der Kaufvertrag für das Haus Am Bentinksweg 30 unterzeichnet.
Da es aus verschiedenen Gründen doch nicht möglich
war, unsere Arbeit in den alten Vereinsräumen fortzuführen,
besichtigte die Leitung der LAB Emden verschiedene
Miet-Objekte mit dem Ergebnis, daß ein Mietvertrag
zum 01.06.2013 für Räume in der Straße
„Am Brauersgraben 8“ (Ecke Osterstraße)
unterzeichnet werden konnte. Ab Mitte Mai kann jetzt
der Umzug vom Bentinksweg 30 in die neuen Vereinsräume
"Am Brauersgraben 8" erfolgen, und ab etwa Mitte Juni
werden wir unsere Arbeit in gewohnter Weise dann
wieder aufnehmen können